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Jobben in der Jugend: Eine Frage des Elternhauses

42 Prozent der 17-Jährigen haben oder hatten schonmal einen Nebenjob. Eine Studie zeigt: Verdienen die Eltern mehr, jobben die Jugendlichen eher.

Jobben in der Jugend

Mit einem kleinen Nebenjob können Jugendlichen sich neben einem möglichen Taschengeld etwas hinzuverdienen und dadurch finanziell unabhängiger von ihren Eltern sein. Gleichzeitig kann eine Arbeitserfahrung im jüngeren Alter helfen, bereits früh mit der Arbeitswelt in Berührung zu kommen und relevante Kompetenzen und Fertigkeiten zu erlernen, die später beim Berufseinstieg nützlich sind. Eine neue Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) hat untersucht, ob Jugendliche im Alter von 17 Jahren einen Nebenjob haben und welche familiären Umstände das Jobben begünstigen. Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick: 

Ergebnisse im Überblick

  1.  
     

    Insgesamt haben 41,7 Prozent der 17-Jährigen in den Jahren 2018 bis 2020 schon Erfahrungen mit einem Nebenjob gesammelt, während 50,8 Prozent keine Arbeitserfahrung gesammelt haben. Weitere 7,6 Prozent waren auf andere Weise erwerbstätig, machten zum Beispiel eine betriebliche Ausbildung. 

  2.  
     

    Der monatliche Verdienst betrug   bei der großen Mehrheit der jobbenden Jugendlichen (86 Prozent) maximal 300 Euro. Bei mehr als jeder zweiten Person lag der Verdienst bei maximal 150 Euro. 

  3.  
     

    Der soziale Hintergrund der Jugendlichen spielt eine entscheidende Rolle. Ordnet man die Haushalte nach ihrem Nettoeinkommen in sechs gleich große Gruppen, zeigen sich deutliche Unterschiede: So ist der Anteil von jugendlichen Jobbern aus der Gruppe mit dem höchsten Einkommen mit rund 60 Prozent mehr als doppelt so hoch wie bei Jugendlichen in Haushalten mit dem geringsten Einkommen. 

  4.  
     

    Eine mögliche Erklärung für den positiven Zusammenhang zwischen dem Familieneinkommen und der Beschäftigungserfahrung der Jugendlichen sind laut dem Studienautor die sozialen Netzwerke der Eltern. So dürften wohlhabendere Mütter und Väter eher über Kontakte zu Personen verfügen, die ihren Kindern Jobs geben können. 

  5.  
     

    Insbesondere gilt das, wenn Eltern selbst Unternehmen leiten. So hatten die 17-Jährigen mit mindestens einem selbstständigen Elternteil in den Jahren 2018 bis 2020 mit einem Anteil von 61,1 Prozent besonders häufig Erfahrung mit Jobben. 

  6.  
     

    Dagegen lag der Anteil bei den 17-Jährigen aus bildungsfernen Elternhäusern ohne einen Elternteil mit berufsqualifizierendem Abschluss mit 18 Prozent deutlich niedriger. 

Sollten tatsächlich fehlende Unterstützung bei Bewerbungsprozessen oder unzureichende Informationen zu Jobmöglichkeiten Jugendliche daran hindern, nebenher zu jobben, empfiehlt der Studienautor, mehr Beratungsangebote zu schaffen, die Interessierte Chancen eröffnen.