Vielfältige Belegschaften können Unternehmen stark voranbringen. Es gibt allerdings auch Herausforderungen, wenn Menschen mit sehr unterschiedlichen Hintergründen zusammenarbeiten. Die Wissenschaft forscht intensiv dazu, unter welchen Voraussetzungen die Chancen oder die Herausforderungen überwiegen. Auch wenn es angesichts der Komplexität keine eindeutigen Befunde gibt, diskutiert die Forschung die folgenden Potenziale und Handlungsbedarfe:
Eindeutiger Vorteil einer Öffnung der Betriebe für eine vielfältige Belegschaft ist, dass damit auch ein größeres Angebot an Fachkräften zur Rekrutierung in Frage kommt. Zudem kann das Innovationspotenzial im Unternehmen wachsen, wenn Menschen mit unterschiedlichen Erfahrungen und Kompetenzen zusammenarbeiten. Denn von Diversität geprägte Gruppen können auf eine höhere Zahl an Informationsnetzwerken zugreifen und ihre Entscheidungen damit an einer größeren Vielfalt von Perspektiven ausrichten. Auch der Pool an Ideen und Fähigkeiten ist bei einer Gruppe von Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen höher. Schließlich kann Vielfalt die Offenheit und Lernfähigkeit von Unternehmenskulturen insgesamt verstärken.
Andererseits haben Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen auch Kommunikationsbarrieren in vielfältigen Teams beobachtet. Sie lassen sich dadurch erklären, dass Menschen lieber mit Menschen interagieren, die ihnen ähnlich sind. Oft wird das als einfacher empfunden. Zudem entspricht der Wunsch nach Ähnlichkeit dem Bedürfnis nach sozialer Identifikation und Zugehörigkeit. Und auch Sprachbarrieren oder kulturelle Missverständnisse können die Kommunikation innerhalb der Belegschaft erschweren.
Wie die Potenziale der Vielfalt im Betrieb genutzt und Gruppenbildungen vermieden werden können, diskutieren im Doppelinterview Prof. Bertolt Meyer und Dr. Fritz Audebert.
Sie interessieren sich dafür, wie genau sich Vielfalt als Erfolgsfaktor im Unternehmen verankern lässt? Hier finden Sie Tipps, Praxisbeispiele und weitere Informationen:
Netzwerk Charta der Vielfalt
Das Netzwerk vernetzt und informiert Unternehmen zu Diversity-Themen. Als „Unterzeichner“ der Charta signalisieren Unternehmen, dass sie für ein vielfaltiges und offenes Arbeitsumfeld einstehen. Dabei geht es sowohl um Selbst-Verpflichtung und Durchsetzung von Vielfalt als auch um Öffentlichkeitsarbeit und Rekrutierung. Die Webseite stellt Praxisbeispiele und Handlungshilfen zur Umsetzung von Diversity-Management vor.
Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA)
Wissen und Handlungshilfen zu Vielfalt sind ein Angebot der Initiative des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales. Schwerpunkte sind die Chancengleichheit zwischen Frauen und Männern sowie die Umsetzung von Diversity Management.
Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung (KOFA)
Das KOFA ist ein Projekt des Instituts der deutschen Wirtschaft und wird durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert. Es bietet praxisnahe Checklisten, Handlungsempfehlungen, Best-Practice-Reportagen und Interviews für Betriebe an, die ein Diversity Management einführen möchten.
Bundesvereinigung der deutschen Arbeitgeber (BDA)
Die BDA bietet bietet Anregungen und Informationen, wie Vielfalt in Unternehmen zum Erfolgsfaktor werden kann.