Nach den Daten der Verdienststrukturerhebung arbeiteten im Herbst 2022 15,2 Prozent aller Beschäftigten zu Niedriglöhnen. Der Niedriglohnsektor in Deutschland schrumpft also weiter. Dies zeigt eine neue Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW). Der Niedriglohnsektor umfasst den Anteil von abhängig Beschäftigten, die in ihrer Haupttätigkeit unter zwei Drittel des Medians des vertraglich festgelegten Bruttostundenlohns verdienen. Diese Niedriglohngrenze liegt bei etwa 13 Euro.
Nachdem der Niedriglohnsektor seit Mitte der 1990er-Jahre bis 2007 deutlich anwuchs, gab es bis 2017 kaum Veränderungen. Seitdem ist er deutlich kleiner geworden. Das liegt besonders an den Stundenlöhnen der untersten Lohngruppen, die schon seit 2013, vor allem aber seit 2017 überdurchschnittlich gestiegen sind. Die Berechnungen für den Oktober 2022 sind deshalb besonders wichtig, da zu diesem Zeitpunkt der Mindestlohn von 10,45 Euro auf 12 Euro die Stunde angehoben wurde. Dem Studienautor zufolge ist dies ein wesentlicher Grund für den Rückgang.
Mehr Hintergründe zu der Entwicklung, der Zusammensetzung der Beschäftigten sowie Aufstiegen aus dem Niedriglohnsektor hinaus, finden Sie in unserem Beitrag Wo stehen wir in Deutschland beim Niedriglohn?.