In der Weiterbildung gibt es eine Bandbreite von Zuständigkeiten, Institutionen, Rechtsgrundlagen und Förderprogrammen. Nicht nur der Bund regelt und fördert Weiterbildungsangebote, auch die Länder haben eigene Regelungen und Förderungen.
Vor allem aber gibt es sehr unterschiedliche Zielgruppen, die an Weiterbildungen teilnehmen und deren Weiterbildungen staatlich gefördert werden. Die Bundesagentur für Arbeit beispielsweise fördert vor allem Angebote für Arbeitsuchende, deren Chance auf einen Arbeitsplatz durch gezielte Weiterbildung erhöht werden sollen. Daneben fördert die Agentur auch die Weiterbildung von Beschäftigten, etwa wenn sie einen Berufsabschluss nachholen möchten. Die Fördermöglichkeiten für Beschäftigte wurden in den letzten Jahren ausgeweitet – mit dem Qualifizierungschancengesetz z. B. werden seit 2019 auch Personen gefördert, deren Tätigkeit perspektivisch durch den Strukturwandel bedroht ist. Eine dritte Gruppe, die im Fokus der Förderungen steht, sind qualifizierte Beschäftigte, die in ihrem Beruf eine zusätzliche, höhere Qualifikation erwerben möchten.
Wie werden einzelne Förderprogramme in Deutschland genutzt und mit welchem Ziel? Verschaffen Sie sich in unseren Fakten zur Förderung beruflicher Weiterbildung einen Einblick.
Eine Aufstiegsfortbildung, die durch das Aufstiegs-BAföG gefördert wurde, …
machten 2019 167.094 Beschäftigte.
Die drei Fortbildungsberufe staatlich anerkannte/-r Erzieher/-in, geprüfter Industriemeister/-in Metall und geprüfte/-er Wirtschaftsfachwirt/-in wurden 2019 am häufigsten durch Weiterbildungsinteressierte nachgefragt.
Die Aufstiegsfortbildungen wurden etwa zu gleichen Teilen in Vollzeit und Teilzeit absolviert.
Quelle: Statistisches Bundesamt, 2020
Weiterbildungsangebote, die von der Bundesagentur für Arbeit gefördert werden, …
nutzten 2019 168.367 Personen.
75.223 von ihnen absolvierten eine Umschulung oder Weiterbildung mit Abschluss in einem anerkannten Ausbildungsberuf.
Männer und Frauen nahmen zu etwa gleichen Teilen an den geförderten Weiterbildungen teil.
Etwa 40 Prozent der Geförderten (73.143 Personen) hatten noch keine abgeschlossene Berufsausbildung.
Quelle: BA, 2020
Bildungsurlaub (bzw. Bildungszeit) für kürzere Bildungsaktivitäten von Beschäftigten …
gibt es in 14 Bundesländern (Ausnahmen sind Sachsen und Bayern).
Der Bildungsurlaub wird jedoch kaum genutzt. In Baden-Württemberg beispielsweise nahmen ihn 2017 nur 1,1 Prozent der 4.765.600 Anspruchsberechtigten in Anspruch. Eine Rolle spielt dabei der geringe Bekanntheitsgrad: Zwei Drittel wussten nicht, dass es die Möglichkeit des Bildungsurlaubs gibt.
Mit einer Dauer von maximal 10 Tagen wird Bildungsurlaub vor allem für non-formale Weiterbildungen genutzt. Teilweise kombinieren die Beschäftigten ihn auch mit Urlaubstagen, um an längeren Weiterbildungen teilzunehmen.