Die Arbeitswelt wird neue Kompetenzprofile brauchen, um einer digitalisierten und dienstleistungsstarken Wirtschaft gerecht zu werden. Kommunikationsfähigkeit und technisches Know-how sind Beispiele für gefragte Schlüsselkompetenzen . Aber auch der stetige Wandel – der sich heute schneller vollzieht als jemals zuvor – stellt besondere Anforderungen an die Kompetenzen der Beschäftigten: Es geht darum, offen zu sein für solche Veränderungen und Strategien zu ihrer Bewältigung zu entwickeln.
Verschiedene Befragungen erforschen, welche Kompetenzen Unternehmen zukünftig für entscheidend halten. Die Ergebnisse machen deutlich, dass es vor allem auf den Mix ankommt: Digitale, persönliche und soziale Kompetenzen werden gleichermaßen als wichtig bewertet.
Die folgende Übersicht führt zentrale Konzepte der Forschung zur Einordnung von Kompetenzen zusammen.
Quellen zum Nachlesen:
Kirchherr et al., 2018; Placke/Schleichermacher, 2018; Eilers et al., 2017; Hammermann/Stettes, 2016; acatech, 2016
Ob Beschäftigte im Betrieb regelmäßig Neues lernen – sei es durch die Teilnahme an Seminaren oder die Auseinandersetzung mit einem neuen Thema oder Tool im Arbeitsalltag – hängt neben der individuellen Motivation auch von der Lernkultur im Betrieb ab. Entscheidend ist, ob die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Rahmen ihrer Beschäftigung selbstbestimmt lernen können.
Ausgehend vom Konzept der „lernenden Organisation“ nennt die Plattform Industrie 4.0 in einem Impulspapier wichtige betriebliche Voraussetzungen für eine zukunftsfähige Lernkultur im Unternehmen:
Eine offene, hierarchiearme und kooperative Kommunikation zwischen Führungskräften, Betriebsräten und Beschäftigten fördert selbstgesteuertes Lernen.
Die aktive und involvierte Haltung der Beschäftigten wird vor allem durch Partizipation erreicht.
Ein strategischer und agiler Ansatz (z. B. das Arbeiten in unterschiedlichen Teams) verbunden mit einer modernen technischen Infrastruktur fördern selbstgesteuertes Lernen.
Digitale Lernformate sind der Schlüssel zum regelmäßigen Lernen, weil sie erstens flexibles Lernen ermöglichen, zweitens dadurch die Selbstständigkeit der Beschäftigten unterstützen und drittens durch „learning by doing“ digitale Kompetenzen fördern. Beispiele sind Webinare, Online-Vorlesungen oder auch digitale Lernspiele.
In einer Unternehmensbefragung im Auftrag des Bitkom e.V. und des VdTÜV wurden 2018 504 repräsentativ ausgewählte deutsche Unternehmen gefragt, welchen Rolle digitales Lernen für sie spielt.
Die größten Vorteile digitaler Lernangebote sind aus Sicht der Unternehmen
Dass es in einem Unternehmen digitale Lernangebote gibt, heißt aber nicht, dass alle Mitarbeitenden sie nutzen.
Ein Viertel der Unternehmen nutzt bzw. plant oder diskutiert bislang keine digitalen Lernangebote. Sie sehen folgende Gegenargumente:
Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung (KOFA)
Das Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung (KOFA) bietet praxisnahe Informationen für Unternehmen, welche Formen der Weiterbildung es gibt und wie sie die für sie passenden Angebote finden. Auch finden Sie hier Impulse, wie digitales Lernen konkret aussehen kann.
Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA)
Die Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA) des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales hat das Ziel, Wissen und Handlungsempfehlungen für die betriebliche Praxis zu verbreiten. Mit dem Programm unternehmensWert:Mensch unterstützt INQA KMU mit 86 Erstberatungsstellen und mehr als 2000 Prozessberaterinnen und -beratern bei der Entwicklung moderner Personalstrategien. Für den Kompetenzaufbau im Betrieb wurde u. a. ein Werkzeugkoffer entwickelt.
Bundesprogramm „Zukunftszentren“
Mit dem Bundesprogramm „Zukunftszentren“ werden KMU dabei unterstützt, ihre Beschäftigten u. a. für den digitalen Wandel zu qualifizieren. Das Programm wurde zunächst für die ostdeutschen Länder eingeführt und 2020 auf ganz Deutschland ausgeweitet.