94 Prozent aller Krankenhäuser haben derzeit Probleme, offene Stellen für ausgebildete Pflegepersonal auf Allgemeinstationen zu besetzen. Das zeigt eine neue Studie des Deutschen Krankenhausinstituts und der BDO Wirtschaftsprüfungsgesellschaft. Im Durchschnitt fehlen auf diesen Stationen pro Krankenhaus 16 ausgebildete Vollzeit-Pflegekräfte. Auch die Stellen für Pflegehilfskräfte, die keine Ausbildung abgeschlossen haben, bekommen die Krankenhäuser nur schwer besetzt: Jedes zweite berichtet von Schwierigkeiten bei der Personalsuche.
Der Fachkräftemangel ist derzeit eine der größten Herausforderungen für die Gesellschaft und betrifft viele Wirtschaftszweige: vom Handwerküber die IT-Branche bis zum Gesundheitswesen. Insbesondere in den Krankenhäusern verschärfen sich die Personalengpässe seit Jahren. Die Zahl der Pflegekräfte im Gesundheitswesen steigt zwar kontinuierlich, wie unsere Infografik zeigt. Das führt aber nur bedingt zu Verbesserungen. Denn die Beschäftigten in Krankenhäusern und Pflege sind vergleichsweise oft krank, und viele arbeiten nur in Teilzeit .
Zudem fällt es den Krankenhäusern schwer, Personal für ihre IT-Abteilungen zu finden. Mehr als drei Viertel aller Krankenhäuser geben an, dass sie Probleme haben, offene Stellen für IT-Fachkräfte zu besetzen. Als Hauptgrund nennen fast alle Befragten, dass die Krankenhäuser bei der Bezahlung nicht mit der freien Wirtschaft mithalten können.
Für die Studie wurden 111 Krankenhäuser, die 50 oder mehr Betten haben, mithilfe eines standardisierten Fragebogens befragt. Die Befragung fand im Zeitraum von Ende Juli bis Anfang September 2023 statt. Die Krankenhäuser wurden anhand ihrer Größe gewichtet, um Repräsentativität herzustellen.